Was Bücher, Gras und Kunst mit Nachhaltigkeit verbindet
Heutzutage wächst stetig das Bewusstsein und das Interesse für Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Doch welche Rolle spielt die Nachhaltigkeit in der Kunst? Welchen Stellenwert hat der Klimaschutz beim künstlerischen Schaffen? Und wie kann die Kunst eine nachhaltige Entwicklung fördern?
Auf der Suche nach einem nachhaltigen Projekt und durch meine Liebe zu Büchern bin ich auf das junge Dresdner Startup Matabooks gestoßen. Matabooks ist deutschlandweit der erste Verlag, der vegane Romane, Kinderbücher, Jahresplaner und Notizbücher nachhaltig aus Graspapier herstellt. Damit leisten sie einen Beitrag zum Umwelt-, Klima- und Tierschutz. Der Rohstoff Gras ist dabei überall in ausreichenden Mengen vorhanden. Das findet man sowohl auf dem Land als auch in der Stadt, als Straßenbegleitgrün zum Beispiel. Durch die kurzen Transportwege zu den Produktionsstandpunkten werden somit Zeit, Kosten und vor allem Kohlenstoffdioxid eingespart. Im Schnitt betragen die Transportwege von den Wiesen zu den Papierfabriken nur etwa 100 km und senken somit den CO2-Verbrauch um bis zu 75 %! Ein weiterer Vorteil von Gras als Papier-Rohstoff ist, dass der Lignin-Gehalt im Vergleich zu Holz sehr gering ist. Das bedeutet, dass in der Produktion beim Entfernen des Lignins auf den Einsatz von giftigen, umweltschädlichen Chemikalien verzichtet werden kann. Auch der notwendige Energiebedarf ist dadurch wesentlich geringer.
Nachhaltigkeit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der durch Kunst die notwendige Aufmerksamkeit, Reichweite und Ästhetik verliehen werden kann. Eine Möglichkeit, Menschen für ein nachhaltiges Denken zu sensibilisieren, kann es sein, vorherrschende Missstände zu visualisieren und den Konsumenten moralische Aspekte somit aufzuzeigen. Eine andere Möglichkeit ist aber auch, die Schönheit der Natur darzustellen und insbesondere den Menschen in den Städten, die sich mit der Zeit davon räumlich und emotional entfernt haben, wieder nahe zu bringen. Die beste Art Kunst und Nachhaltigkeit zu verknüpfen ist jedoch die, die sowohl die Rezipienten als auch die Kunstschaffenden mit einbezieht.
Das Graspapier unterscheidet sich auch schon rein optisch von konventionellem Papier. Es hat eine beige-goldene Farbe und ist zart gepunktet. Im Sonnenlicht sieht man glänzende Pünktchen, die über dem Papier verstreut sind. Künstlerisch bietet es spannende neue Möglichkeiten. Auch haptisch spürt man einen Unterschied. Die leicht raue Textur macht das Papier interessant und individuell. Am meisten fasziniert hat mich jedoch der Geruch – es riecht nach Wiese, Heu, Kindheit und Freiheit. Man riecht die Natur und wo das Papier herkommt.
Matabooks versteht Nachhaltigkeit auf allen Ebenen – neben einer umweltschonenden Produktion liegen ihnen ebenso die sozialen Aspekte am Herzen. Die liebevoll gestalteten Bücher werden weitestgehend noch in Handarbeit produziert, und das sogar regional in Dresden. Dabei stehen humane Arbeitsbedingungen und ein gutes Miteinander im Vordergrund. Es geht darum, im Team gemeinsam an nachhaltigen Lösungen zu arbeiten, sich gegenseitig zu unterstützen und sich auch stets weiterzuentwickeln, zu lernen und zu verbessern. Mit ihren Projekten unterstützt Matabooks außerdem vor allem junge Autoren und Illustratoren, dadurch bieten sie eine interessante und vielseitige Produktauswahl. Der Jugendroman „Das Flüstern der Rebellion“ beispielsweise wurde von der damals erst 16jährigen Schülerin Sophie Marlene Frohnauer geschrieben und ist als erster Roman auf Graspapier bei Matabooks veröffentlicht worden.
Der Gründer Kay Hedrich hat den Entschluss ein Unternehmen zu gründen letztendlich auf einer langen Reise durch Indien gefasst. Dort ist ihm das Ausmaß der Umweltverschmutzung selbst bewusst geworden und er wollte daraufhin ein Zeichen setzen. Da er bereits zuvor in der Buch- und Medienbranche tätig war und die herkömmlichen Abläufe kannte, hat er beschlossen diesen Bereich mit Matabooks noch nachhaltiger zu gestalten. Anfang dieses Jahres feierten sie nun das zweijährige Bestehen des Unternehmens. Übrigens stammt der Name „Mata“ aus dem Sanskrit, der heiligen indischen Sprache und bedeutet Mutter. Das spiegelt für Matabooks den Respekt gegenüber der Mutter Natur wider. So wie in der Natur, verfolgt auch Matabooks einen Kreislauf. Der Natur wird etwas entnommen, das wird gebraucht, statt es zu verbrauchen, um es im Anschluss der Natur wieder zurückzugeben. Da die Bücher rein pflanzlich sind, sind sie nämlich vollständig biologisch abbaubar. Man kann sein beschriebenes Notizbuch also einfach auf den Kompost legen, es zersetzen und zu neuem Dünger werden lassen und somit den Kreislauf schließen.
Meine liebsten Matabooks-Produkte sind die Samenbücher. Diese sehen nicht nur großartig aus, sondern haben Wildblumensamen in dem Buchdeckel eingearbeitet. Nachdem man also seine Gedanken und Ideen aufgeschrieben hat, kann man es einpflanzen, gießen und mit Liebe und Geduld Blumen daraus wachsen lassen! Die Bücher sind sowohl in Online-Shops, zum Beispiel unter www.shop.matabooks.de, aber auch in Biomärkten oder Buchläden, wie Thalia, deutschlandweit erhältlich.
Um dieses großartige, innovative Unternehmen zu unterstützen, habe ich nun mit ihnen gemeinsam an einem Projekt gearbeitet, welches Kunst und Nachhaltigkeit verbindet. Dabei haben wir diese nachhaltigen Bücher mit meiner Kunst darauf erschaffen. „Wenn du einen Traum hast, dann musst du ihn beschützen.“ Für mich bedeutet es, auf sein Herz zu hören, seine Ziele zu verfolgen und nicht aufzugeben.
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Kunst zum Mitnehmen gibt es auch auf der Kunstmesse „NEUE ArT“ vom 10. – 12.01.2020 in Dresden. Kommt gern an meinem Stand vorbei, macht euch ein Bild von meiner nachhaltigen Kunst und schnuppert einmal am Graspapier. Ich freue mich auf euch!